Das belgische Rennen fand zum ersten Mal im Jahr 1934 statt und gilt als ein klassisches Rennen für Sprinter, denn es wird zum Großteil auf flacher Fläche gefahren. Weitere Herausforderungen finden sich aber im Wind und Regen, außerdem gibt es einige Steigungen, die nicht ganz einfach sind.
Beim Gent-Welvelgem handelt es sich um ein Eintagsrennen, ausgetragen wird es in den Westprovinzen Belgiens. Der Kemmelberg ist bei diesem Rennen das höchste Hindernis, grundsätzlich ist das Rennen aber von einem flachen Profil gekennzeichnet, ganz im Gegensatz zu äußerst steilen und anspruchsvollen Rennen wie dem Critérium du Dauphiné Libéré. Es zählt aber trotzdem zu den wichtigsten Radrennen des Jahres und findet im Frühjahr statt, zwei Wochen vor der Paris-Roubaix. Die Länge der Strecke variiert, im Jahr 2016 wurden etwa 239 Kilometer an einem Tag gefahren. Einen Massensprint gibt es dabei selten, in der Regel landet eine kleine Gruppe von Sportlern in der Ziellinie. Gefahren wird nach Westen zur belgischen Küstenregion, dann bewegen sich die Fahrer weiter bis an die französische Grenze.
Geschichte und Strecke
Im Jahr 1943 wurde das Rennen erstmals auf 120 Kilometern ausgetragen. Trotz des Namens startet das Rennen seit 2004 nicht in Gent, sondern in der Nähe der Stadt Deinze. Das Rennen verläuft in Richtung der Küste, was bedeutet, dass der Wind teilweise sehr heftig weht und für die Sportler zur echten Herausforderung wird. Das macht das Rennen aber auch so spannend! Die größte Herausforderung liegt dann im Kemmelberg, zweimal muss er erklommen werden. Im Jahr 2016 fanden sich noch weitere Anstiege, darunter der Casselberg, der Catsberg, der Baneberg und der Monteberg. Das Rennen endet außerdem in der Regel in einem Sprint, entweder von einer kleinen oder auch größeren Gruppe.
Bewertung und Gewinner
Da das Rennen zum Großteil auf flacher Strecke stattfindet, haben hier natürlich die Sprinter einen großen Vorteil. Hier ist weniger die Fähigkeit gefragt, Berge zu erklimmen, sondern möglichst viel Strecke in wenig Zeit zurückzulegen. Bekannte Sprinter wie Mario Cipollini konnten das Rennen auf diese Weise bereits dreimal für sich entscheiden. Die Belgier Eddy Merckx, Robert Van Eenaeme, Rik Van Looy und Tom Boonen gewannen ebenfalls dreimal, aber auch deutsche Sieger finden sich beim Gent-Wevelgem: Andreas Killer, John Degenkolb und Marcus Burghardt konnten das Rennen ebenfalls für sich entscheiden. Seit 2012 findet das Rennen außerdem auch für Frauen statt, im Jahr 2016 wurde das Gent-Wevelgem Teil des Kalenders der UCI Women’s WorldTour.